Smartphones sind nun schon seit mehr als 10 Jahren unser Lieblingsaccessoire. Kaum eine Busfahrt vergeht, ohne dass man auf das beliebte mobile Telefon schaut, kurz eine Nachricht schreibt oder im Internet surft. Doch wie geht es eigentlich unseren Augen mit dem steten Blick auf das leuchtende Rechteck?
CVS – die neue Volkskrankheit
Kopfschmerzen, brennende Augen und eine verschwommene Sicht sind nur einige Symptome, die durch digitalen Sehstress entstehen. Die Ärzte sprechen vom Computer Vision Syndrom (CVS), Augen- und Sehbeschwerden, die durch die Dauernutzung von Bildschirmen im Alltag entstehen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben herausgefunden, dass man beim Arbeiten vor einem Monitor sehr viel seltener blinzelt und dabei oftmals das Lid nicht vollständig schließt. Das führt zu trockenen, geröteten und irritierten Augen. Die Wahrnehmung verschwimmt und die Konzentration lässt nach. Häufig gehen Sehstörungen auch mit Kopf- und Nackenschmerzen einher.
Auch Schlafstörungen können durch Smartphonenutzung vor dem Einschlafen entstehen. Der Blaulichtanteil hemmt die Melatonin-Ausschüttung, das Hormon, welches wir für einen erholsamen Schlaf benötigen.
Kinder und Smartphones
Insbesondere bei Kindern kann das Starren auf einen Handybildschirm zu großen Schäden führen. Der Augapfel, der sich noch in den ersten Lebensjahren entwickelt, wächst stärker durch die geringe Distanz, die das Auge zu dem Handy hat. Augenärzte nennen dieses Phänomen Myopie oder Kurzsichtigkeit. Ein verlängerter Augapfel führt zu Kurzsichtigkeit, die höchstens durch eine Augenlaser-Behandlung rückgängig gemacht werden kann.
Auch das räumliche Seh- und Vorstellungsvermögen leidet unter dem eingeschränkten Blick auf eindimensionale und bewegte Bilder. Kinder lernen noch Distanzen und Räume richtig einzuschätzen, was das Abspielen einer Miniaturwelt auf einem Bildschirm behindert.
Tipps für eine schonendere Nutzung
Doch kann man etwas tun, um CVS und Myopie zu vermeiden ohne auf sein geliebtes Smartphone gänzlich zu verzichten? Ja, kann man! Man sollte dafür nur einige Regeln bei der Nutzung einhalten.
Um einer Fehlbildung des Augapfels vorzubeugen, sollten Kinder, die noch keine 6 Jahre alt sind, maximal 30 Minuten vor einem Bildschirm sitzen. Das räumliche Vorstellungsvermögen lässt sich sowieso nur schulen, wenn sie mit realen Gegenständen spielen und den Blick in die Ferne schweifen lassen. CVS betrifft meistens Menschen, die lange Zeit vor dem Handy oder auch anderen Bildschirmen sitzen. Jugendliche, die viel mit dem Smartphone spielen oder chatten oder Erwachsene, die beruflich mit dem PC oder dem Handy arbeiten, sollten auch einige Regeln befolgen, damit die Augen nicht brennen und der Kopf nicht schmerzt.
Mindestens 40 cm Abstand zum Bildschirm sind notwendig, damit die Augen in einer gesunden Distanz auf den Monitor oder das Smartphone schauen können. Dafür kann man sein Arbeitsplatz so einrichten, dass dieses automatisch durch Position des Bildschirms oder Größe des Schreibtisches eingehalten werden kann.
Nachdem man eine Stunde auf ein Display oder einen Bildschirm geschaut hat, sollte man eine Pause einlegen. So können sich die Augen entspannen. Verbinden Sie es mit einer Toilettenpause oder vielleicht einem kurzen Ausflug an die frische Luft. Auch für Erwachsene ist der Blick in die Ferne unabdingbar, damit die Augen nicht nur einseitig belastet werden. Wenn man eine längere Mail über sein Smartphone schreiben möchte, sollte man lieber einen größeren Bildschirm verwenden und sie an seinem PC verfassen. So hat das Auge mehr „Bewegungsfreiheit“ und muss nicht angestrengt auf das kleine Smartphone schauen. Auch häufigeres Zwinkern kann Augenirritationen vorbeugen. Wenn die Augen zu trocken werden während der Arbeit oder der Smartphonenutzung, sollte man sich Augentropfen kaufen.