Augenentzündungen – Anzeichen und Ursachen

Das Auge ist den ganzen Tag zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Um Bakterien abzuwehren erbringt es täglich Höchstleistungen und selbst das stärkste Auge schwächelt, wenn die Belastungen zu hoch werden. Die ständige Säuberung durch Lider, Tränenflüssigkeit und die Bindehaut reicht manchmal nicht aus und es entwickeln sich Entzündungen. Woran erkennt man ernsthafte Augen-Erkrankungen und wie kann man sie möglichst vermeiden?

Symptome bei Augenentzündungen

Augenentzündungen können sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen, je nachdem welcher Teil des Auges betroffen ist. Suchen Sie einen Augenarzt auf, wenn folgende Beschwerden im Auge über einen längeren Zeitraum auftreten: Eingeschränkte Sicht, Lichtempfindlichkeit, sehr trockene Augen, Schmerzen beim Bewegen des Augapfels oder der Augenlieder, starker Tränenfluss, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Natürlich sollte man als Allergiker eine kurzweilige allergische Reaktion von einer Entzündung unterscheiden können, denn Heuschnupfen oder auch Stauballergien gehen oftmals mit ähnlichen Symptomen einher.

Der Arztbesuch ist unabdingbar, um schwerere Erkrankungen am Auge zu vermeiden. Nur dieser kann durch eine gründliche Untersuchung erkennen, ob eine Entzündung die Ursache für die Beschwerden ist und um welche Erkrankung es sich genau handelt.

Ursachen für Augenentzündungen

Das Auge ist ein sehr sensibler Teil des Körpers und muss sich durch Tränenflüssigkeit und Augenlidern vor schädigenden Umwelteinflüssen schützen. Zu viel Rauch, Zugluft, grelles Sonnenlicht, wenig Schlaf, zu langer Bildschirmkonsum oder Staub, können die Abwehrmechanismen des Auges überlasten und schwächen und es reagiert mit einer Entzündung. Die Lider und die Bindehaut sind Umweltreizen direkt ausgeliefert und daher am häufigsten von Augenentzündungen betroffen. Schwere Entzündungen können zudem in tiefere Bereiche des Auges übergreifen und die Iris oder Aderhaut schädigen. Es gibt zahlreiche Augenerkrankungen und einige treten unter bestimmten Umständen besonders oft auf:

Hornhautentzündung (Keratitis)

Insbesondere Kontaktlinsenträger sind gefährdet, an einer Hornhautentzündung zu erkranken. Sie entsteht durch das Eindringen von Bakterien, Viren, Pilzen oder extremen Reizungen durch äußere Einflüsse. Wer Kontaktlinsen trägt, muss ganz genau darauf achten, wie die Linsen richtig zu pflegen sind. Durch sorgfältige Reinigung und striktes Einhalten der Tragezeiten bei Kontaktlinsen, kann dem Eindringen von Fremdkörpern entgegenwirken und so eine Hornhautentzündung vermeiden.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Eine Bindehautentzündung ist sehr ansteckend, daher sind Menschen, die in sozialen Berufen arbeiten, bei denen der enge Kontakt zu Patienten oder Kindern unvermeidlich ist, häufig davon betroffen. In den meisten Fällen wird sie durch Viren oder Bakterien verursacht.

Endophthalmitis

Bakterien, Viren oder auch Pilze und Parasiten sind häufige Auslöser für eine Endophthalmitis. Sie entsteht in der Regel infolge einer Augenverletzung oder nach einer Augenoperation. Das Eindringen von Bakterien in offene Wunden am Auge kann zu schwerem Sehverlust führen und sollte daher umgehend von einem Arzt behandelt werden, wenn sich eine Entzündung bemerkbar macht.

Gerstenkorn (Hordeolum)

 Augen entzünden sich im und außerhalb des Auges. Vielen Menschen sind Entzündungen, die in Form eines Gerstenkorns auftreten, bekannt. Die kornähnliche Entzündung ist eine eitrige Schwellung, die häufig an der Innenseite der Augenlider entsteht. Häufig sieht diese wie ein Pickel aus. Öffnen oder drücken Sie die eitrigen Körnchen nicht selbst, da sich so die Erreger im Auge weiter ausbreiten könnten und es zu schlimmeren Augenerkrankungen kommen kann.

Trachom

Das Trachom ist eine Krankheit, die zwar nicht so häufig in europäischen Ländern vorkommt, aber in tropischen Entwicklungsländern sogar zur Erblindung führen kann. Bakterien, die in unhygienischen Umgebungen durch Fliegen verbreitet werden, lösen eine Entzündung aus, die vom inneren Augenlid in die Hornhaut wandert. Das erkrankte Lid verformt sich und reibt die Hornhaut auf. Nur ein Antibiotikum kann die Betroffenen vor einer Erblindung schützen.

Behandlung von Gerstenkorn und Bindehautentzündung

Bindehautentzündung und Gerstenkorn (nicht zu verwechseln mit Hagelkorn) an den Augen kommen immer wieder vor. Es gibt viele Hausmittel gegen Gerstenkorn und Bindehautentzündung. Einige Tipps sind hilfreich, wir würden jedoch immer bei Verdacht auf Gerstenkorn oder Bindehautentzündung einen Augenarztbesuch empfehlen. Der Augenarzt erstellt anhand einiger Untersuchungen eine Diagnose und verschreibt anschließend, abhängig von der Ursache, eine geeignete Behandlung. Salbe oder Tropfen für die Heilung von Bindehautentzündung und Gerstenkorn helfen oft weiter. Kontaktlinsen-Träger müssen auf die einwandfreie und empfohlene Hygiene beim Einsetzten der Kontaktlinsen und auf eine sachgemäße Aufbewahrung der Linsen sehr achten.

Ist Gerstenkorn oder Bindehautentzündung ansteckend?

Gerstenkorn und Bindehautentzündungen sind meistens sehr ansteckend. Besteht schon eine Entzündung und man berührt das entzündete Auge und direkt danach, meistens unbewusst, das nicht entzündente Auge, kann dadurch das gesunde Auge infiziert werden. Außerdem können Sie andere Personen anstecken. Deswegen unbedingt bei Gerstenkorn und Bindehautentzündung auf die gründliche Augen- und Handhygiene achten. So schützen Sie das gesunde Auge und die Menschen in Ihrer Umgebung vor einer unnötigen Augenentzündung.

Kann trotz Entzündung eine Augenlaser-Behandlung oder eine Linsenimplantation durchgeführt werden?

Diese Frage wir uns häufig gestellt und dazu haben wir eine klare Antwort: Wir führen bei einer bestehenden oder frisch ausgeheilten Augenentzündung keine Augenlaser Operation oder Linsenimplantation durch.

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